LCA - Life Cycle Assessment:
Was ist das?

Was ist ein Life Cycle Assessment?

Mit einem Life Cycle Assessments oder auf Deutsch Ökobilanz werden die Umweltauswirkungen von Produkten, Organisationen oder Prozessen über den gesamten Lebenszyklus erfasst. Also von der Produktion bis zur Entsorgung. Man sagt auch von der "Wiege bis zur Bahre".


Dabei betrachtet man in der Regel alle 5 Phasen des Lebenszyklus:

  1. Rohstoffgewinnung
  2. Herstellung
  3. Transport
  4. Nutzung
  5. Entsorgung

Die 5 Prozess-Phasen eines Life Cycle Assessments

Welche Arten von Life Cycle Assessments gibt es?

Es gibt eine Reihe von unterschiedlichen Arten von Ökobilanzen. Am häufigsten trifft man die Ökobilanz für ein Produkt oder eine Organisation an, man kann aber auch Events bilanzieren oder gar ganze Städte. Dirk Gratzel war der erste Mensch, der sein Leben bilanzieren ließ.

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Produkt Life Cycle Assessment (PLCA)

Das PLCA fokussiert sich auf die Umweltaspekte eines einzelnen Produkts oder einer Dienstleistung.

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Organisation Life Cycle Assessment (OLCA)

Das OLCA betrachtet die Umweltauswirkungen einer gesamten Organisation, eines Unternehmens, einer Behörde oder eines Vereins.

Welche gibt es noch?


Ökobilanz eines Events (ELCA): Das ELCA bewertet die Umweltauswirkungen eines einzelnen Ereignisses, z. B. einer Messe, eines Konzerts oder einer Sportveranstaltung.

Ökobilanz einer Stadt: Es ist sogar möglich ein Quartier, einen Stadtteil oder eine ganze Stadt zu betrachten. Hier kann man entweder nur das Stadtgewerbe selbst oder auch ihre Einwohnerinnen und Einwohner mit in die Betrachtung einfließen lassen. Man rechnet in Kalenderjahren.

Ökobilanz einer Einzelperson: Welchen Einfluss hat der Lebensstil einer einzelnen Person auf die Umwelt? Auch dies kann man betrachten und Dirk Gratzel war der erste Mensch, der dies vollumfänglich getan hat. So lassen sich Strategien und Maßnahmen ableiten wie man sein Verhalten anpassen muss für ein nachhaltigeres Leben.

Wer braucht eine Ökobilanz?

Was kann ich mit dem Ergebnis anfangen?

Die Ergebnisse einer Ökobilanz bieten volle ökologische Transparenz über deinen gesamten Prozess. Sie ist die perfekte Basis für Prozessoptimierungen und für zukünftige, strategische Entscheidungen. Sie ist auch Grundlage für Corporate Social Responsibility Entscheidungen (CSR).

Marketing

Das Marketing ist sich der positiven Wirkung von nachhaltigeren Produkten und Entscheidungen schon lange bewusst. Es kann sogar ein Wettbewerbsvorteil sein. Um aber korrekte Aussagen zu treffen und nicht in die "Green Claims"-Falle zu tappen, muss man als Unternehmen seine Aussagen auch belegen können. Eine Ökobilanz ist ein wichtiges Instrument, um auf der sicheren Seite zu sein. Sie hilft nicht nur in der Kommunikation mit Kunden und Kundinnen oder Konsumenten und Konsumentinnen, ein LCA kann auch im Employer Marketing äußerst hilfreich sein.

Supply Chain Management

Oft macht die Lieferkette den größten Anteil an Umweltauswirkungen aus. In manchen Branchen sogar mehr als zweidrittel. Für das Supply Chain Management kann das Ergebnis also enorm hilfreich sein, um Optimierungen einzuleiten, mit Lieferanten nachzuverhandeln oder in Zukunft eine nachhaltigere Wahl treffen zu können.

Produktmanagement, Produktentwicklung oder Forschung

Für das Produktmanagement kann solche eine Ökobilanz zum Teil sogar Pflicht sein, wenn sie sich bei öffentlichen Ausschreibungen beteiligen. Gerade in Zukunft wird dies immer häufiger zutreffen. Oder große Unternehmen verlangen es von ihren Kunden oder Zulieferern. Auch hier kann es ein Zeit und Wettbewerbsvorteil sein, wenn die Informationen über Umweltauswirkungen bereits vorliegen.
Für die Forschung oder die Neuentwicklung von Produkten wird es in Zukunft aber noch wichtiger, dass die Produkte und ihre Produktion, sowie der Transport so wenig Umwelteinflüsse wie möglich haben. Wer frühzeitig schon darauf achtet, muss später nicht teuer umrüsten oder forschen und verliert den Anschluss nicht. Mit Hilfe einer Ökobilanz lassen sich Materialien einfach miteinander vergleichen.

Unternehmensstrategie

In vielen größeren Unternehmen ist der Sustainability Manager bereits etabliert. Die Rollen achten nicht nur darauf, dass Regularien eingehalten werden, sie achten auch idealerweise darauf, dass strategische Entscheidungen für das Unternehmen keinen Nachteil haben. Ökobilanzen machen Themen messbar. Sie helfen weg von gefühlten Themen zu kommen und hin zu datengetriebenen Entscheidungen, damit Auswirkungen frühzeitig eingerechnet werden können.

Wie läuft ein Life Cycle Assessment Prozess ab?

Dieser Prozess lässt sich in 4 Prozess-Phasen einteilen. Zieldefinition, Datensammlung, Wirkungsabschätzung und Auswertung.

1. Zielsetzung definieren (Goal, Scope)

In diesem ersten Schritt definieren wir mit dir, was wir untersuchen möchten und warum wir es für dich tun.
Es geht darum, deine Ziele abzustecken und damit wir den Umfang der Studie festlegen können. Willst du die Umweltauswirkungen verstehen? Musst du Regularien erfüllen? Willst du umweltfreundlicher werden? Du sollst ja schließlich nachher in der Lage sein zahlenbasierte Entscheidungen treffen zu können.

Diese Phase legt auch fest, welche Produkte oder Prozesse analysiert und welche Daten benötigt werden. Dann besprechen wir auch den Umfang der Daten. Wollen wir von jedem Zulieferer auch noch wissen, wie die Produkte entstanden sind oder ab welcher Tiefe nehmen wir Referenzdaten? Man kann unglaublich detailliert werden, man muss sich nur bewusst sein, dass es viel Zeit und Arbeit kosten wird, an diese Daten zu kommen.

Als letztes legt man noch fest, ob man sie den gesamten Zyklus anschaut, also cradle-to-cradele oder vielleicht nur bis zur Entsorgung (cradle-to-grave), oder nur einen bestimmten Prozessschritt (cradle-to-gate).

Wir legen auch fest welche Methoden verwendet werden, welche Wirkungskategorien betrachtet werden sollen und welche Anforderungen das Ergebnis erfüllen muss. Brauchen wir eine Drittmeinung? Welche ISO-Norm soll erfüllt sein?

2. Inventar-Analyse (LCI - Life Cycle Inventory)

In dieser Phase werden alle für das Ziel und den Scope relevanten Inputs und Outputs erfasst. Hier sammelst du Daten darüber, was in das Produkt einfließt (Input: Rohstoffe, Energie und Wasser) und was dabei herauskommt (Output: Emissionen und Abfälle und - natürlich - dein Produkt). Diese Phase braucht in der Regel die meiste Zeit und Arbeit, bis alle wichtigen Tagen gesammelt sind.

Die Daten können entweder mit Übersichtslisten gesammelt werden oder mit Hilfe von Softwares, die den Prozess deutlich erleichtern können. Wir verfügen auch über ein spezielle Software dafür.

3. Wirkungsabschätzung (LCIA – Life Cycle Impact Assessment)

Hier bewerten die LCA-Consultants, wie die gesammelten Daten aus der Inventarphase die Umwelt beeinflussen.
Es werden die Inputs und Outputs in tatsächliche Umweltauswirkungen umgerechnet. Der Beitrag zum Klimawandel oder die Beeinträchtigung auf die ökologischen Schutzgüter Boden, Wasser und Luft werden hier berechnet.
Ziel ist es, ein klares Bild davon zu bekommen, welche Aspekte des Produktlebenszyklus die größten Umweltauswirkungen haben. Die Ergebnisse werden in Äquivalenten gemessen, weil verschiedene Stoffe unterschiedliche starke Auswirkung auf eine Umweltwirkungskategorie haben können. Zum Beispiel CO2 und Methan haben bei eine Auswirkung auf die globale Erwärmung. Die Auswirkung von Methan ist aber 28 Mal höher als CO2, deswegen werden alle zu einem Äquivalent umgerechnet.

Hier erfährst du noch mehr zu Umweltwirkungen.

4. Auswertung

In der letzten Phase des Life Cycle Assessments (LCA) werden alle Schritte noch einmal kritisch betrachtet. Wir finden heraus, welche wichtigen Punkte die Ergebnisse beeinflussen. Genauso überprüfen wir, ob unsere Studie von Anfang bis Ende sinnvoll und vollständig ist. Mit der Sensitivitätsanalyse prüfen wir, wie verlässlich unsere Ergebnisse sind. Es ist ganz wichtig, dass das Ergebnis im gesetzten Kontext betrachtet wird, damit die richtigen Schlussfolgerungen gezogen werden.
Wie zum Beispiel: Wie hoch sind die Umweltauswirkungen? Wie schließt das Produkt im Vergleich ab? Was sind die größten Hebel für Optimierungen?

Die 4 Phasen einer Ökobilanz

Wir erstellen deine Ökobilanz

Wir können für dich jede Art von Ökobilanz nach den wichtigen ISO-Normen 14040 und 14044 oder 14072 erstellen.
Wir helfen dir zu verstehen, welche Informationen du dafür benötigst. Wir beraten dich ebenfalls in Detail-Entscheidungen und helfen dir das Ergebnis zu interpretieren und Reduktionspotenziale zu heben.
So bist du in der Lage die richtigen Ableitungen für dich zu treffen.

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Alexandros Taflanidis
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