Startseite » Ewald 5
Das Gelände war vorher einmal ein Wetterschacht der Zeche Ewald in Herten im Ruhrgebiet. Man fand verlassene Gebäude und belastete Böden. Hier entsteht eine Artenschutz-Oase mit ganz besonderen Biotopen.
Vorher: Luftaufnahme 2021. So sah die Fläche aus als wir sie übernommen haben.
Aktuell: Luftaufnahme 2024. Artenschutzschmiede, Temporäres Gewässer, Offenland
In den Projekttagebüchern können Sie nachlesen, welche Maßnahmen auf Ewald 5 bereits umgesetzt wurden.
Auf Ewald 5 wird mit der Artenschutzschmiede ein besonderes Projekt verwirklicht. Das Gebäude wurde bereits von verschiedenen Tierarten besiedelt. Daher haben wir die alte Schmiede erhalten und u.a. um Nisthilfen für Wildbienen und Vögel ergänzt. Noch befinden sich im Bereich der Artenschutzschmiede Asphalt- und Betonreste, die den Boden versiegeln. Im Jahr 2025 sollen diese Reste entfernt werden.
Stattdessen sollen hier standorttypische Sträucher, Hecken und Stauden gepflanzt werden. Zur Vorbereitung wurden auf ca. 200 Quadratmetern im ersten Schritt stark wuchernde Brombeeren entfernt. Dies geschieht im Winter, um Vögel in der Brutzeit ab März nicht zu stören. Die freigeschnittene Fläche (oben) bildet nur einen Übergangszustand. Sobald die Asphalt- und Betonreste (unten) entfernt sind, entstehen auch hier wieder wertvolle Lebensräume.
Wir unterstützen unsere Wälder dabei, sich natürlich zu entwickeln. Da Bäume bei uns alt werden dürfen und wir Totholz auf der Fläche belassen, werden über die Jahre wieder mehr Höhlen und andere Nistplätze entstehen. Um Vogelarten schon jetzt unter die Flügel zu greifen, schaffen wir zusätzliche Nistangebote. Diese helfen Star, Rotschwanz, Baumläufer, Kleiber, genauso wie der Blau- oder Kohlmeise und weiteren Vogelarten, die auf Ewald 5 erfasst wurden.
Indirekt profitieren auch Siebenschläfer, Fledermäuse und Nachtfalter von einem insgesamt erweiterten Nistangebot. Im Waldbereich auf Ewald wurden daher 19 Nistkästen angebracht. Sie unterschieden sich in ihrem Bau und bietet somit verschiedenen Vogelarten die idealen Nistbedingungen. Im Bild oben ist ein Nistkasten für Rotschwanz und Meisenarten zu sehen. Unten wird ein Starenkasten mit GPS erfasst.
Viele Amphibienarten sind auf temporäre Gewässer angewiesen. Auf Ewald 5 pflegen wir daher ein kleines Gewässer, das sich auf einer Wiese gebildet hat. Bei anhaltendem Regen füllt es sich, trocknet jedoch über das Jahr hinweg in regelmäßigen Abständen wieder aus. Der Grasfrosch nutzt unser temporäres Gewässer zur Eiablage, aber auch andere Amphibien und einige Insektenarten fühlen sich hier wohl.
Damit es nicht zuwächst, schneiden wir aufkommende Büsche und Bäume am Rande des Gewässers zurück. Gleiches gilt für die umliegende Wiese. Dabei setzen wir auf naturschonende Methoden wie motorbetriebene Handsägen (oben) oder Handfreischneider (unten). Der Rückschnitt der Gehölze im Herbst erleichtert uns die anstehenden Pflegearbeiten im Sommer. Insgesamt wurden ca. 500 Quadratmeter gepflegt.
Die Robinie ist eine nicht-heimische Art, die sich gegenüber standorttypischen Baumarten häufig durchsetzt und diese potenziell verdrängt. Um eine Vielfalt standorttypischer Arten zu ermöglichen, soll eine Robinie auf Ewald daher gekappt werden. Dies ist zugleich aus Gründen der Verkehrssicherung nötig. Aufgrund der Vogelschutzzeit kann die Robinie jedoch erst Ende des Jahres gekappt werden.
Zur Vorbereitung wurden die Rinde und das Wasser- und Nährstoffleitsystem des Baumes (Kambium) mit Kettensäge und kleinerem Werkzeug entfernt. Dieses Vorgehen heißt Ringelung. Der Baum stirbt daraufhin langsam ab, wobei die Baumstruktur für Vögel zunächst erhalten bleibt. Nach der Kappung verbleibt der Baum als stehendes Totholz. Davon profitieren der Bockkäfer und andere totholzbewohnende Insekten und damit auch der Specht.
Auf einer Wiese hat sich ein wertvolles, temporäres Gewässer gebildet. Um es zu erhalten, wird es regelmäßig gepflegt. Dazu gehört auch, aufkommende Bäume am Rande des Gewässers zu entfernen. Andernfalls würden diese dem Gewässer zusätzlich Wasser entziehen. Eine schnelle Austrocknung wäre die Folge. Darunter würden Amphibien wie Kreuzkröte und Grasfrosch oder die Heide-Libelle leiden, die von temporären Gewässern abhängig sind.
Diese Arten kommen mit jährlichen Schwankungen des Wasserstandes zurecht. Dennoch sind sie darauf angewiesen, dass das Gewässer eine Zeit lang Wasser führt. Daher wurden Gehölze wie Erlen und Weiden auf 40 Quadratmetern händisch und schonend entfernt. Bei der Entfernung tiefer wurzelnder Gehölze unterstützten Mini-Bagger und Schleppseil.
Jedes Jahr werden auf unseren Flächen alle Bäume in Straßennähe kontrolliert. Auf Ewald 5 ergab die letzte Kontrolle, dass 7 junge Eschen stark geschwächt waren. Sie waren von einem Pilz befallen. Um einen Umsturz dieser Bäume zu verhindern, wurden sie gefällt. Zudem wurden 2 Baumkronen gepflegt. Die Arbeiten wurden mithilfe einer motorisierten Arbeitsbühne und Kettensägen umgesetzt.
Die Arbeiten fielen anders als geplant in die Vogelschonzeit. Grund dafür waren eingeschränkte Kapazitäten der Dienstleistenden sowie eine Terminverschiebung. Die Bäume wurden zuvor auf Nester überprüft und nur dringend notwendige Arbeiten durchgeführt. Die gefällten Bäume wurden auf der Fläche belassen. Totholz stellt für Käfer und andere Insekten einen wichtigen Lebensraum dar. Wenn es verrottet, verbessert es zudem die Qualität des Waldbodens.
Vom Oberboden verdeckt, gab es im Bereich der Artenschutzschmiede noch auf 850 Quadratmetern Asphalt und Beton. Diese Asphalt- und Betonreste zu entfernen ist einerseits nötig, um auch auf dieser Fläche Sträucher und Bäume zu pflanzen. Zudem ermöglicht die Entsiegelung von Böden, dass Regenwasser wieder versickern kann. Das ist unter anderem wichtig, um uns vor den Folgen von Starkregen zu schützen.
Zunächst wurde geprüft, an welchen Stellen sich unter der oberen Bodenschicht Asphalt- und Betonreste befanden. Der Oberboden wurde an diesen Stellen abgeschoben. Für eine fachgerechte Entsorgung wurden die Asphaltflächen auf ihren Teergehalt geprüft. Schließlich wurden die Asphalt- und Betonreste entfernt und voneinander getrennt. Die Arbeiten wurden mit einem Raupenbagger mit Schaufel und Stemmhammer, sowie einem Kipplaster durchgeführt.
Die von uns angelegte Reisighecke nutzen nicht nur Zaunkönig, Rotkehlchen oder Heckenbraunelle als Unterschlupf, sondern auch Igel und andere Kleinsäugern sowie Insekten. Um dieses Sonderbiotop zu erweitern und zugleich die Querung einer sensiblen Offenlandfläche durch Spaziergänger:innen zu verhindern, wurde die Reisighecke um 15 Quadratmeter erweitert. So ist eine geschlossene Hecke entstanden.
Hierfür wurden anderthalb Meter tiefe Löcher in den harten Boden gebohrt. Aus einem alten Telefonmast, der auf der Fläche verblieben war, wurden Stützpfähle gesägt und eingesetzt. Als Füllmaterial wurden die einige Tage zuvor geschnittenen Balsam-Pappeln zwischen die Pfähle gelegt. So nutzen wir auf der Fläche vorhandene Materialien und sparen zugleich Transportwege. Für die Arbeiten wurden ein Raupenbagger mit Bohrer und eine Handkettensäge verwendet.
Auf 2.000 Quadratmetern haben wir zuvor bereits standorttypische Sträucher und Bäume gepflanzt. Darunter Weißdorn, Faulbaum und Frühe Traubenkirsche. Mit der Zeit wurden die jungen Gehölze von anderen Pflanzen wie der Brombeere verdeckt. Damit sie gut gedeihen, wurden sie wieder freigeschnitten und markiert. In diesem Zuge wurde auch der Übergang zwischen Wald und offener Landschaft – der Waldsaum – gepflegt. So bleiben diese ökologisch wertvollen Saumstrukturen erhalten.
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Ist eine Pflanze aus der Familie der Enziangewächse. Es ist bereits seit der Antike als geschätzte Heilpflanze bekannt.
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Die Roggen-Trespe wächst als einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 80, selten bis zu 120 Zentimetern erreicht.
Unsere Projekte sind sind frei zugänglich. Sie können „Ewald 5“ jederzeit selbst erleben und sie ein Bild vom Fortschritt machen.
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