Startseite » Ewald 5
Das Gelände war vorher einmal ein Wetterschacht der Zeche Ewald in Herten im Ruhrgebiet. Man fand verlassene Gebäude und belastete Böden. Hier entsteht eine Artenschutz-Oase mit ganz besonderen Biotopen.
Vorher: Luftaufnahme 2021. So sah die Fläche aus als wir sie übernommen haben.
Aktuell: Luftaufnahme 2024. Artenschutzschmiede, Temporäres Gewässer, Offenland
In den Projekttagebüchern können Sie nachlesen, welche Maßnahmen auf Ewald 5 bereits umgesetzt wurden.
Blütenwiesen bieten eine nicht zu unterschätzende Artenvielfalt. So profitieren Heuschrecken von der Graslandschaft, Schmetterlinge und Wildbienen nutzen das Blütenangebot und Vögel finden durch Insekten und Samen Nahrung. Damit diese Blütenwiesen nicht zuwachsen, werden sie regelmäßig gepflegt. Dies geschah auf 8.800 Quadratmetern durch einen Traktor mit Doppelmesser.
Der saubere Schnitt der Pflanzen an nur einer Stelle ist besonders naturschonend. So kommen weniger Insekten und andere Kleintiere zu Schaden als bei einem Mäher, der die Pflanzen durch Rotationsbewegung ins Mähwerk einzieht. Ein Saumbereich blieb als Rückzugsort für Insekten stehen.
Nährstoffarme Ökosysteme sind besonders artenreich. Sie liefern vielen Arten einen Lebensraum, die in nährstoffreichen Ökosystemen von schnell wachsenden Pflanzenarten überschattet würden. Um den Boden nährstoffarm zu halten, wurde das Mahdgut abtransportiert.
Nachdem letzte Asphalt- und Betonreste entfernt wurden, sind die Entsiegelungsarbeiten seit Kurzem beendet. Eine ca. 300 Quadratmeter große Fläche wurde daraufhin mit nährstoffarmen Sanden und Kieselsanden aufgefüllt. An vereinzelter Stelle wurde eine geringe Menge an Nährboden eingesetzt. Eine passende Bearbeitung des Bodens ermöglicht es, dass das Wasser aus der Regenrinne in die neu gestaltete Fläche fließt. So ist für eine natürliche Bewässerung gesorgt.
Totholz und Steine vom Gelände wurden eingesetzt, um die sonst noch karge Fläche zu strukturieren. Zum Abschluss wurden standortgerechte Stauden gepflanzt. Unter den 27 verschiedenen Arten finden sich Wiesen-Salbei, Gemeiner Natternkopf, Flockenblume oder Acker-Witwenblume. Die Arbeiten wurden mit Kipplaster, Kleinbagger und Schaufel ausgeführt.
Im Herbst werden ergänzend standortgerechte Sträucher gepflanzt. Wo vorher versiegelte Böden vorlagen, entsteht so ein schützender Übergang zwischen der Artenschutzschmiede und dem umgebenden Offenland. Bereits jetzt profitieren von der umgestalteten Fläche Insekten, die im Boden nisten oder Blüten besuchen.
Auf rund 850 Quadratmetern wurden im Frühjahr bereits Asphalt- und Betonreste aus dem Boden entfernt. Diese wurden nun auf Schadstoffe geprüft. Die wenig belasteten Baustoffe wurden anschließend fachgerecht entsorgt. Die offenen Bodenflächen wurden mit ungewaschenem, schadstofffreiem Sand sowie der zuvor abgetragenen obersten Bodenschicht bedeckt. Die Maßnahmen wurden mit einem Minibagger mit Hammer und einem LKW durchgeführt.
Entsiegelungen sind aus verschiedenen Gründen notwendig. Zum einen, da künftig angepflanzte Bäume eine ausreichende Tiefe für ihre Wurzeln benötigen. Zum anderen ermöglicht ein entsiegelter Boden, dass Regenwasser versickert und der natürliche Wasserkreislauf sich schließt.
Im Zuge der Entsiegelungsarbeiten wurde außerdem ein Drainagerohr gelegt, das den Außenbereich vor der Artenschutzschmiede mit kleineren Kellerräumen im Inneren verbindet. So gelangen Amphibien und Kleinsäuger in unterirdische Winterquartiere.
Auf gut 3.400 Quadratmetern haben wir zu einem früheren Zeitpunkt ca. 1.300 Sträucher und Bäume gepflanzt. Dabei handelt es sich um 14 verschiedene standorttypische Arten, darunter Eingriffeliger Weißdorn, Schwarzer Holunder, Schlehe, Faulbaum oder Gemeiner Apfel. Sie stehen im Übergangsbereich zwischen Wald und Offenland, dem artenreichen Waldsaum.
Mit der Zeit wurden die jungen Pflanzen von anderen Pflanzen verdeckt, die nicht standorttypisch sind. Damit die Sträucher und Bäume gut gedeihen, wurden sie mittels Handfreischneider wieder freigeschnitten. Anschließend wurden sie markiert.
Auf Ewald 5 wird mit der Artenschutzschmiede ein besonderes Projekt verwirklicht. Das Gebäude wurde bereits von verschiedenen Tierarten besiedelt. Daher haben wir die alte Schmiede erhalten und u.a. um Nisthilfen für Wildbienen und Vögel ergänzt. Noch befinden sich im Bereich der Artenschutzschmiede Asphalt- und Betonreste, die den Boden versiegeln. Im Jahr 2025 sollen diese Reste entfernt werden.
Stattdessen sollen hier standorttypische Sträucher, Hecken und Stauden gepflanzt werden. Zur Vorbereitung wurden auf ca. 200 Quadratmetern im ersten Schritt stark wuchernde Brombeeren entfernt. Dies geschieht im Winter, um Vögel in der Brutzeit ab März nicht zu stören. Die freigeschnittene Fläche (oben) bildet nur einen Übergangszustand. Sobald die Asphalt- und Betonreste (unten) entfernt sind, entstehen auch hier wieder wertvolle Lebensräume.
Wir unterstützen unsere Wälder dabei, sich natürlich zu entwickeln. Da Bäume bei uns alt werden dürfen und wir Totholz auf der Fläche belassen, werden über die Jahre wieder mehr Höhlen und andere Nistplätze entstehen. Um Vogelarten schon jetzt unter die Flügel zu greifen, schaffen wir zusätzliche Nistangebote. Diese helfen Star, Rotschwanz, Baumläufer, Kleiber, genauso wie der Blau- oder Kohlmeise und weiteren Vogelarten, die auf Ewald 5 erfasst wurden.
Indirekt profitieren auch Siebenschläfer, Fledermäuse und Nachtfalter von einem insgesamt erweiterten Nistangebot. Im Waldbereich auf Ewald wurden daher 19 Nistkästen angebracht. Sie unterschieden sich in ihrem Bau und bietet somit verschiedenen Vogelarten die idealen Nistbedingungen. Im Bild oben ist ein Nistkasten für Rotschwanz und Meisenarten zu sehen. Unten wird ein Starenkasten mit GPS erfasst.
Viele Amphibienarten sind auf temporäre Gewässer angewiesen. Auf Ewald 5 pflegen wir daher ein kleines Gewässer, das sich auf einer Wiese gebildet hat. Bei anhaltendem Regen füllt es sich, trocknet jedoch über das Jahr hinweg in regelmäßigen Abständen wieder aus. Der Grasfrosch nutzt unser temporäres Gewässer zur Eiablage, aber auch andere Amphibien und einige Insektenarten fühlen sich hier wohl.
Damit es nicht zuwächst, schneiden wir aufkommende Büsche und Bäume am Rande des Gewässers zurück. Gleiches gilt für die umliegende Wiese. Dabei setzen wir auf naturschonende Methoden wie motorbetriebene Handsägen (oben) oder Handfreischneider (unten). Der Rückschnitt der Gehölze im Herbst erleichtert uns die anstehenden Pflegearbeiten im Sommer. Insgesamt wurden ca. 500 Quadratmeter gepflegt.
Die Robinie ist eine nicht-heimische Art, die sich gegenüber standorttypischen Baumarten häufig durchsetzt und diese potenziell verdrängt. Um eine Vielfalt standorttypischer Arten zu ermöglichen, soll eine Robinie auf Ewald daher gekappt werden. Dies ist zugleich aus Gründen der Verkehrssicherung nötig. Aufgrund der Vogelschutzzeit kann die Robinie jedoch erst Ende des Jahres gekappt werden.
Zur Vorbereitung wurden die Rinde und das Wasser- und Nährstoffleitsystem des Baumes (Kambium) mit Kettensäge und kleinerem Werkzeug entfernt. Dieses Vorgehen heißt Ringelung. Der Baum stirbt daraufhin langsam ab, wobei die Baumstruktur für Vögel zunächst erhalten bleibt. Nach der Kappung verbleibt der Baum als stehendes Totholz. Davon profitieren der Bockkäfer und andere totholzbewohnende Insekten und damit auch der Specht.
Auf einer Wiese hat sich ein wertvolles, temporäres Gewässer gebildet. Um es zu erhalten, wird es regelmäßig gepflegt. Dazu gehört auch, aufkommende Bäume am Rande des Gewässers zu entfernen. Andernfalls würden diese dem Gewässer zusätzlich Wasser entziehen. Eine schnelle Austrocknung wäre die Folge. Darunter würden Amphibien wie Kreuzkröte und Grasfrosch oder die Heide-Libelle leiden, die von temporären Gewässern abhängig sind.
Diese Arten kommen mit jährlichen Schwankungen des Wasserstandes zurecht. Dennoch sind sie darauf angewiesen, dass das Gewässer eine Zeit lang Wasser führt. Daher wurden Gehölze wie Erlen und Weiden auf 40 Quadratmetern händisch und schonend entfernt. Bei der Entfernung tiefer wurzelnder Gehölze unterstützten Mini-Bagger und Schleppseil.
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Ist eine Pflanze aus der Familie der Enziangewächse. Es ist bereits seit der Antike als geschätzte Heilpflanze bekannt.
Die Heidenelke besiedelt am liebsten magere, sandige Wiesen, Weiden und trockene Böschungen. In Deutschland ist sie nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt.
Die Roggen-Trespe wächst als einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 80, selten bis zu 120 Zentimetern erreicht.
Unsere Projekte sind sind frei zugänglich. Sie können „Ewald 5“ jederzeit selbst erleben und sie ein Bild vom Fortschritt machen.
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