Acht wichtige Umweltwirkungskategorien erklärt
Welche Umweltauswirkungen gibt es eigentlich?
Jeder hat schon mal von Klimawandel gehört. Es ist vielleicht die bekannteste Umweltwirkungskategorie, doch bei weitem nicht die einzige. Wir zeigen dir hier welche es noch gibt, wie sie berechnet werden und was sie bedeuten.
Umweltwirkungskategorien aus dem Schutzgut "Klima"
GWP: Global Warming Potential
Klimawandel oder das globale Erwärmungspotenzial (GWP) ist eine Maßzahl für das Erderwärmungspotenzial von Treibhausgasen. Es gibt an, wie viel ein Treibhausgas die Erde im Vergleich zu Kohlendioxid (CO2) aufheizt. Je höher das GWP, desto stärker heizt das Gas die Erde auf.
Methan hat beispielsweise ein GWP von 28. Das bedeutet, dass Methan 28-mal so viel zur globalen Erwärmung beiträgt wie CO2 in derselben Menge.
Umweltwirkungskategorien aus dem Schutzgut "Luft"
ODP: Ozone Depletion Potential
Das Ozonabbaupotenzial (ODP) ist eine Maßzahl dafür, wie stark ein Stoff im Vergleich zu Trichlorfluormethan zur Zerstörung der Ozonschicht beiträgt. Je höher das ODP, desto stärker zerstört der Stoff die Ozonschicht.
Mit dem Montrealer Protokoll und dem FCKW-Ausstieg wurde ein entscheidender Schritt zum Verbot von Stoffen mit hohem ODP getan.
POCP: Photochemical Oxidant Creation Potential
Sommersmog, auch bekannt als photochemischer Smog, ist ein Begriff, der beschreibt, wie stark die Produktherstellung oder eine Dienstleistung zur Entstehung von erdnahem Ozon in der Luft beiträgt.
Das POCP wird berechnet, indem man die Menge der freigesetzten Schadstoffe (wie Stickoxide und flüchtige organische Verbindungen) mit bestimmten Faktoren multipliziert. Diese Faktoren berücksichtigen, wie sich die Schadstoffe in der Atmosphäre verteilen und wie stark sie die Umwelt und Gesundheit schädigen können.
Ein hoher POCP-Wert bedeutet, dass die Produktherstellung oder eine Dienstleistung stärker zur Bildung dieser schädlichen Chemikalien beiträgt und damit potenziell schädlicher für die Umwelt ist.
Umweltwirkungskategorien aus dem Schutzgut "Boden"
T-AP: Terrestrial Acidification Potential
Das Boden-Versauerungspotenzial (T-AP) beschreibt, wie stark ein Stoff zur Versauerung von Böden beiträgt. Diese Maßzahl hilft uns zu verstehen, wie schädlich ein Stoff für die Böden ist.
Das T-AP wird berechnet, indem man misst, wie viel Säure ein Stoff in den Boden einträgt.
Diese Säuremenge wird dann mit Schwefeldioxid (SO2) verglichen, das als Referenzstoff dient. Zum Beispiel hat Ammoniak - ein wichtiger Bestandteil von Düngemitteln - einen T-AP-Wert von 100. Das bedeutet, dass 1 kg Ammoniak 100-mal mehr zur Versauerung von Böden und Gewässern beiträgt als 1 kg Schwefeldioxid.
LU: Land Use
Landnutzung (LU) zeigt, wie stark eine Produktherstellung oder eine Dienstleistung die Nutzung von Land beeinflusst. Ein höherer LU-Wert bedeutet, dass mehr Land beansprucht und dadurch die Umwelt stärker belastet wird.
Zur Berechnung des LU wird die Landfläche ermittelt, die für die Produktherstellung oder eine Dienstleistung benötigt wird. Dabei werden auch die Rohstoffe, die benötigte Energie und die entstehenden Abfälle berücksichtigt.
Zum Beispiel hat Rindfleisch ein LU von ca 27-49 m2/kg. Das bedeutet, dass die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch bis zu 49 m2 Land benötigt. Dieser hohe Landverbrauch kann negative Auswirkungen wie den Verlust von Biodiversität, Bodenerosion und Wasserknappheit verursachen.
Umweltwirkungskategorien aus dem Schutzgut "Wasser"
WU: Water Use
Die Wassernutzung (WU) zeigt, wie stark ein Produktherstellung oder eine Dienstleistung die Wassernutzung beeinflusst. Ein höherer WU-Wert bedeutet, dass mehr Wasser verbraucht und dadurch die Umwelt stärker belastet wird.
Zur Berechnung des WU wird die Wassermenge ermittelt, die für die Herstellung benötigt wird. Dabei werden auch die Rohstoffe, die benötigte Energie und die entstehenden Abfälle berücksichtigt.
Zum Beispiel hat Rindfleisch ein WCP von 15,4 m³/kg. Das bedeutet, dass die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch 15,4 Kubikmeter Wasser verbraucht. Dieser hohe Wasserverbrauch kann negative Auswirkungen wie Wasserknappheit und Verschmutzung verursachen.
F-EP: Freshwater Eutrophication Potential
Das Frischwasser-Eutrophierungspotenzial (F-EP) zeigt, wie stark ein Stoff zur Überdüngung von Gewässern beiträgt. Ein höherer F-EP-Wert bedeutet, dass der Stoff die Gewässer stärker belastet und dadurch negative Auswirkungen wie Algenblüten (Eutrophierung) verursachen kann.
Das F-EP wird berechnet, indem die Menge an Stickstoff und Phosphor, die in ein Gewässer gelangt, mit einem Bewertungsfaktor multipliziert wird. Dieser Faktor berücksichtigt die spezifischen Auswirkungen von Stickstoff und Phosphor auf die Umwelt.
M-EP: Marine Eutrophication Potential
Das Meerwasser-Eutrophierungspotenzial (M-EP) zeigt, wie stark ein Stoff zur Überdüngung von Meeren beiträgt.
Ein höherer M-EP-Wert bedeutet, dass der Stoff die Meere stärker belastet und dadurch negative Auswirkungen wie Algenblüten (Eutrophierung) verursachen kann.
Das M-EP wird berechnet, indem die Menge an Stickstoff und Phosphor, die ins Meer gelangt, mit speziellen Bewertungsfaktoren multipliziert wird: 1,2 für Stickstoff und 0,8 für Phosphor.
Zum Beispiel werden durchschnittlich 150 kg Stickstoff und 60 kg Phosphor pro Jahr und pro Hektar in der Landwirtschaft eingesetzt. Hiervon kann ein beträchtlicher Teil über Flüsse bis in die Meere gelangen.
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