Maßnahmen auf Ewald 5 (Q4 2024)
Das Gelände war vorher einmal ein Wetterschacht der Zeche Ewald in Herten im Ruhrgebiet. Man fand verlassene Gebäude und belastete Böden. Hier entsteht eine Artenschutz-Oase mit ganz besonderen Biotopen.
18. November 2024: Gewässer- und Gehölzpflege
Viele Amphibienarten sind auf temporäre Gewässer angewiesen. Auf Ewald 5 pflegen wir daher ein kleines Gewässer, das sich auf einer Wiese gebildet hat. Bei anhaltendem Regen füllt es sich, trocknet jedoch über das Jahr hinweg in regelmäßigen Abständen wieder aus. Der Grasfrosch nutzt unser temporäres Gewässer zur Eiablage, aber auch andere Amphibien und einige Insektenarten fühlen sich hier wohl.
Damit es nicht zuwächst, schneiden wir aufkommende Büsche und Bäume am Rande des Gewässers zurück. Gleiches gilt für die umliegende Wiese. Dabei setzen wir auf naturschonende Methoden wie motorbetriebene Handsägen (oben) oder Handfreischneider (unten). Der Rückschnitt der Gehölze im Herbst erleichtert uns die anstehenden Pflegearbeiten im Sommer. Insgesamt wurden ca. 500 Quadratmeter gepflegt.
9. Dezember 2024: Anbringung von Nistkästen im Waldbereich
Wir unterstützen unsere Wälder dabei, sich natürlich zu entwickeln. Da Bäume bei uns alt werden dürfen und wir Totholz auf der Fläche belassen, werden über die Jahre wieder mehr Höhlen und andere Nistplätze entstehen. Um Vogelarten schon jetzt unter die Flügel zu greifen, schaffen wir zusätzliche Nistangebote. Diese helfen Star, Rotschwanz, Baumläufer, Kleiber, genauso wie der Blau- oder Kohlmeise und weiteren Vogelarten, die auf Ewald 5 erfasst wurden.
Indirekt profitieren auch Siebenschläfer, Fledermäuse und Nachtfalter von einem insgesamt erweiterten Nistangebot. Im Waldbereich auf Ewald wurden daher 19 Nistkästen angebracht. Sie unterschieden sich in ihrem Bau und bietet somit verschiedenen Vogelarten die idealen Nistbedingungen. Im Bild oben ist ein Nistkasten für Rotschwanz und Meisenarten zu sehen. Unten wird ein Starenkasten mit GPS erfasst.
16. Dezember 2024: Vorbereitungen für Pflanzungen
Auf Ewald 5 wird mit der Artenschutzschmiede ein besonderes Projekt verwirklicht. Das Gebäude wurde bereits von verschiedenen Tierarten besiedelt. Daher haben wir die alte Schmiede erhalten und u.a. um Nisthilfen für Wildbienen und Vögel ergänzt. Noch befinden sich im Bereich der Artenschutzschmiede Asphalt- und Betonreste, die den Boden versiegeln. Im Jahr 2025 sollen diese Reste entfernt werden.
Stattdessen sollen hier standorttypische Sträucher, Hecken und Stauden gepflanzt werden. Zur Vorbereitung wurden auf ca. 200 Quadratmetern im ersten Schritt stark wuchernde Brombeeren entfernt. Dies geschieht im Winter, um Vögel in der Brutzeit ab März nicht zu stören. Die freigeschnittene Fläche (oben) bildet nur einen Übergangszustand. Sobald die Asphalt- und Betonreste (unten) entfernt sind, entstehen auch hier wieder wertvolle Lebensräume.