200 tierische Landschaftspfleger im Einsatz auf unserer Osthalde
Ahlen, 10. Oktober 2022
Auf unserer Osthalde in Ahlen (Westf.) gab es im August tierischen Besuch: Rund 200 Schafe und Ziegen zogen für drei Wochen über den Haldenkörper, hielten die krautige Vegetation kurz und knabberten an dem ein oder anderen Strauch. Auf diese Weise schaffen die tierischen Landschaftspfleger traditionell eine offene bis halboffene und besonders vielgestaltige Landschaft – zur Förderung der Lebensraum- und Artenvielfalt der Osthalde also ideal.
Auf ihrem Weg vom Haldenfuß bis zum Gipfel machte die Herde an unterschiedlichen Zwischenstationen Halt. Die zusammengenommen rund 6 ha Fluren und Lichtungen haben die HeimatERBE-Ökologinnen im Rahmen der flächendeckenden Biotopkartierung 2021 erfasst und als erhaltungswürdig eingestuft. Sie sind nach einer langen Brachezeit stark verarmt, stellen jedoch bei angepasster Pflege einen Kontrast zu den großflächig bewaldeten Flächen der Halde dar. Flächen mit wiesen- oder weideartigem Charakter und einer großen Pflanzenvielfalt fördern eine Vielzahl von Insekten, welche Nahrung für andere Tierarten, wie Vögel, Fledermäuse und Kleinsäuger sind.
Aufgrund der besonderen Lage auf der Osthalde kommt für den Erhalt und die extensive Pflege nur eine biologische (statt maschinelle) Landschaftspflege in Betracht. Für die größtenteils eher mageren und mit Goldrute, Landreitgras, Brombeeren oder stellenweise wehrhaften Sträuchern bestandenen Flächen, braucht es robuste Tierrassen und bei den erschwerten Hütebedingungen auch einen verlässlichen Schäfer.
Gemeinsam mit einer auf die Landschaftspflege spezialisierten Schäferei stimmten wir ein Beweidungskonzept ab und sammelten in diesem ersten Beweidungsdurchgang allerhand Erfahrungen, die uns helfen, die kommende Beweidung im Sommer 2023 zu optimieren und den Schäfer bestmöglich zu unterstützen.
Bis dahin ein herzliches ‚Auf Wiedersehen‘ und weiterhin ‚gut Mäh‘!