Haniel und Stadt Duisburg machen Ruhrort umweltneutral - und wir helfen!
Duisburg-Ruhrort, 12. Januar 2022
Es ist offiziell! Die Stadt Duisburg startet gemeinsam mit Haniel, greenzero.me und HeimatERBE die Initiative „Urban Zero - Ruhrort wird enkelfähig“. Sie hat das Ziel, den Hafenstadtteil Duisburg-Ruhrort bis Ende 2029 zum ersten umweltneutralen Quartier der Welt zu machen und so eine Blaupause für Enkelfähigkeit im urbanen Raum zu schaffen.
Bekanntlich geht Umweltneutralität weit über die Klimaneutralität hinaus und umfasst neben dem Klimaschutz vor allem das Thema der Biodiversität. Mit der Initiative Urban Zero sollen all diese Faktoren im Duisburger Stadtteil Ruhrort berücksichtigt werden. Ziel ist es, dass menschliches Wirken in Ruhrort ab 2029 die Umwelt nicht mehr negativ beeinträchtigt und so vor allem den Ruhrorter:innen selbst mehr Lebensqualität und eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen und sozialen Situation bringt.
Das Projekt gliedert sich in drei Phasen: Analyse, Reduktion und Kompensation. Gemeinsam mit der Stadt Duisburg und weiteren städtischen Unternehmen ist Haniel bereits in die Analysephase gestartet.
„Wirtschaftlicher Erfolg und Nachhaltigkeit sind kein Widerspruch. Bei Haniel wollen wir erfolgreich sein, indem wir nachhaltige Unternehmen aufbauen, die eine lebenswerte Zukunft sichern. Dafür müssen wir auch die soziale und gesellschaftliche Dimension mitdenken. Enkelfähigkeit ist damit für uns ein Synonym für Unternehmertum im 21. Jahrhundert. In der Neugestaltung von Ruhrort wird es lebendig werden”, sagt Thomas Schmidt, CEO von Haniel.
„Haniel ist mit seinem Ruhrorter Quartier in Duisburg tief verwurzelt. Die Initiative für dieses ambitionierte Generationenprojekt ist deshalb ein Musterbeispiel dafür, wie Unternehmen in ihrem direkten Umfeld Verantwortung übernehmen. Ich werde dem Rat daher vorschlagen, dass sich die Stadt an diesem Projekt beteiligt. Nur gemeinsam wird es uns gelingen, unsere Stadt Duisburg insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel zukunftsfähig aufzustellen“, ergänzt Sören Link, Oberbürgermeister der Stadt Duisburg.
Dr. Dirk Gratzel, Gründer und CEO von HeimatERBE und gemeinsam mit Wissenschaftlern der TU Berlin auch Gründer von greenzero.me, sagt: „Vor fünf Jahren habe ich mich aufgemacht, mit wissenschaftlicher Unterstützung mein Leben in einen vollständigen ökologischen Ausgleich zu bringen. Das ist ein weiter Weg. Mit der Erfahrung dieser Jahre darf ich daher sagen: Wir werden die Ziele von Urban Zero Ruhrort nicht erreichen, wenn wir kleine Schritte machen und am Ende noch ein paar Bäume pflanzen. Es braucht Mut und den Willen, urbanes Leben grundlegend zu verändern. Diesen unbedingten Willen zum Erfolg erlebe ich schon jetzt täglich bei Haniel, der Stadt Duisburg und den Projektpartnern, die einen sehr mutigen Schritt voran für uns alle machen.“
Erste Projekte starten auf dem Haniel Campus
Bis 2023 sollen – auf Basis wissenschaftlicher Methoden zur Ökobilanzierung – die jährlichen Umweltkosten für Ruhrort ermittelt sein. Dies wird alle im Stadtteil erbrachten Dienstleistungen, alle genutzten oder selbst hergestellten Produkte und damit alle menschlichen Einflüsse auf die Umwelt umfassen. Ab 2023 werden die Umwelteffekte durch konkrete Maßnahmen reduziert oder die nicht reduzierbaren Auswirkungen zum Beispiel durch die ökologische Bearbeitung von Brachflächen oder Gebäudesanierungen und -bepflanzungen kompensiert. Kompensationsmöglichkeiten werden mit den Eigentümer:innen von Flächen oder Gebäuden individuell erarbeitet, erste Projekte werden auf dem Haniel Campus starten.
Ruhrorter:innen werden beteiligt, Impact Factory soll unterstützen
Ein wesentlicher Baustein wird zudem sein, die Bewohner:innen des Stadtteils an der Initiative zu beteiligen. Informations-Veranstaltungen, ein Stadtteilbüro sowie physische und digitale Informations-Plattformen sind in Planung. Dreh- und Angelpunkt für alle Beteiligten wird der Haniel Campus sein. Dort ist auch die Impact Factory beheimatet, die deutschlandweit führend beim Aufbau nachhaltiger Start-ups ist. Mit ihrer Unterstützung soll Urban Zero dazu beitragen, Unternehmen mit nachhaltigen Geschäftsmodellen vom Standort Duisburg und Ruhrort zu überzeugen und die hier ansässigen Unternehmen in ihrer Transformation zu mehr Nachhaltigkeit zu unterstützen. So soll auch die lokale Wirtschaft vom Projekt profitieren.
Weitere Partner gesucht
Gemeinsam mit der Stadt Duisburg und Unternehmen in der Stadt wurde bereits eine Projektstruktur erarbeitet. Die Verantwortlichen werden in Kürze auf einzelne Gruppen im Viertel und die Bürger:innen zugehen. Corona-bedingt kann dies derzeit nur digital stattfinden; im weiteren Jahresverlauf soll es auch Treffen geben. Denn weitere Mitstreiter:innen werden gesucht, wie Thomas Schmidt verdeutlicht: „Urban Zero kann ein Beleg für das erfolgreiche Zusammenwirken von Ökologie, sozialer Verantwortung und wirtschaftlicher Entwicklung werden und damit ein Beleg für den Erfolg einer enkelfähig-Transformation. Das können wir nicht allein schaffen. Doch wenn uns gemeinsam dieser Wandel in einem bestehenden Quartier wie Ruhrort gelingt, hat das Leuchtturmcharakter und kann auch in anderen Städten und Ländern den urbanen Raum enkelfähig - und damit lebenswert machen.“
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